Shitstorm oder der fiese Kommentar, den ich nicht veröffentlichen will

In der Unternehmenswelt kennt man ihn nur zu gut: den Shitstorm. Aufgebrachte Leser lassen ihrer Wut freien Lauf und schreiben dann unschöne Kommentare. Die wenigstens Unternehmen wissen dabei, wie man sich in so einem Fall am besten verhält. Doch nicht nur in der Unternehmenswelt gibt es solche unbeliebten Kommentare und Angriffe durch andere – auch im Privat-Blogger-Bereich kann es schon einmal sein, dass über die sozialen Medien Kritik oder sogar Ablehnung durch einen Kommentar deutlich gemacht wird. Und dann?

Bislang habe ich so einen Shitstorm zum Glück noch nicht selbst erlebt. Ich bekomme es aber des Öfteren mit. So, wie etwa bei Adidas, als sie zur WM die Werbeplakate mit echten Tierherzen bestückten. Die Idee im Sinne der Grundaussage dieser Plakate war gut, die Ausführung allerdings so gar nicht. Und das rief viele Menschen auf, sich gegen diese Plakate auszusprechen.

Doch auch Privatblogger stoßen in dem ein oder anderen Social Network auf Kritik und negative Reaktionen. Es ist ja irgendwo auch logisch: wie ich schon hier geschrieben habe, sollte man sich in seinem Blog (und auch in den anderen sozialen Netzwerken) durchaus trauen, seine eigene Meinung kundzutun. Man kommt sogar – genauer gesagt – nicht drumrum, seinen eigenen Standpunkt klarzumachen.

Und hier liegt dann der Hund begraben. Denn es wird auf jeden Fall Leute geben, die deine Meinung nicht teilen. Entweder diese Leute verlassen frustriert deinen Blog und schütteln innerlich den Kopf. Oder sie hinterlassen einen ablehnenden Kommentar. Und dann?

Zunächst einmal bleibst du ruhig. Wie schon gesagt, ist das alles absolut normal. Kein Blogger bleibt völlig kritikfrei – sonst macht er etwas falsch. Wichtig ist nur: derjenige meint das, was er zu kritisieren hat, nicht persönlich! Er möchte seine Meinung zum Ausdruck bringen und das sei ihm auch gegönnt. Und wenn er deinen Artikel kritisiert oder nicht deiner Meinung ist, dann ist auch das sein gutes Recht.

Es kommt immer darauf an, welchen Ton er anschlägt. Ist er beleidigend? Ist er aggressiv? Dann solltest du ernsthaft überlegen, diesen Kommentar vielleicht doch zurückzuweisen. Ist er einfach nur verärgert über das Geschriebene und hat einen anderen Standpunkt als du, dann lass den Kommentar zu.

Wichtig ist, dass du antworten musst (wenn der Kommentar online sichtbar ist)! Ich weiß, das ist immer alles nicht so einfach. Aber noch schlimmer, als das Falsche zu sagen, ist es, gar nichts zu sagen. Also stell dich dem Kommentierenden und antworte ihm. Atme einmal ganz tief durch und verfasse dann eine freundliche Antwort. Vielleicht etwas wie „Hi! Es tut mir leid, wenn dich mein Kommentar xy verärgert hat. Umso besser, dass du mir deine Meinung mitteilst, denn nur so können wir darüber diskutieren….“ Wie gesagt: das Allerwichtigste und Heiligste und Unumstößliche ist, dass du freundlich bleibst und es NICHT persönlich nimmst.

Du hast ja auch einen großen Vorteil: du bist in der schriftlichen Welt, du führst kein persönliches Gespräch! Du musst nicht sofort reagieren, sondern kannst den Kommentar ein, zwei Stunden liegen lassen (auf keinen Fall länger als einen Tag!). Dann hast du genug Zeit, um dazu etwas Abstand zu gewinnen und sachlich antworten zu können. Für solche Fälle solltest du übrigens im Blogbereich auf jeden Fall immer in deinem CMS einstellen, dass du ALLE Kommentare moderieren willst. Dann geht nichts online, was du nicht online sehen möchtest. Aber bedenke: sachliche Kritik und Meinungsäußerungen sind nichts, was man verbergen sollte!

So, und damit wir es uns ein für alle Mal merken können, hier nochmal die richtige Raktion auf einen negativen Kommentar hübsch in eine Grafik verpackt:

Wie reagiere ich auf negative Kommentare?

Hast du schon Erfahrungen gesammelt mit negativen Kommentaren? Wie ging es dir dabei und wie hast du reagiert?

[Header: Gratisography]

6 Gedanken zu “Shitstorm oder der fiese Kommentar, den ich nicht veröffentlichen will

  1. Hi Bine,
    da hast du absolut recht, mit Kritik umzugehen kann verdammt schwer sein. Besonders für bekannte Marken ist es außerdem sehr heikel, Kommentare einfach nicht zu genehmigen, da dann schnell mal Vertuschung unterstellt wird.

    Ein Statement zur Kritik abzugeben finde ich extrem wichtig, den Fehler begehen große Firmen oder auch Politiker sehr oft – wenn man einen Fehler gemacht hat sollte man auch einfach dazu stehen und sich entschuldigen, oder zur eigenen Meinung stehen und erklären, dass man von ihr nicht abweicht.

    Für Lifestyle-Blogger kann es eben einfach schnell mal ziemlich niederschmetternd sein, wenn man solche schlimmen Kommentare liest.
    Das wichtigste ist aber immer einfach weiter zu machen. Vielleicht ist das dann auch eine gute Übung um sich nicht weiter Gedanken um die Meinung anderer zu machen.

    Liebe Grüße Tina

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  2. Hallo Bine,
    ich selber habe auf meinem Blog noch keine kritischen Kommentare gehabt. Lustigerweise habe ich auf Xing in einer Business Gruppe zweimal böse Kommentare wegen Rechtschreibung, Kommasetzung oder „es wäre sowas von billig“, erhalten. Die Xing Gruppe habe ich dann lieber wieder verlassen. Seither schreibe ich meine Artikel zuerst in Word und lasse dort die Rechtschreibprüfung drüber laufen. Keiner möchte wegen Rechtschreibung kritisiert werden. Wenn keine Kritik freigeschalten wird, liest und fühlt sich der Blog irgendwann künstlich an. Dann ist der Blog wie eine Werbewand. Und das möchte doch keiner von uns.
    Viele Grüße Ralf

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    • Hi Ralf,

      auf Xing ticken die Uhren auch ein bisschen anders. Da gibt es teilweise wirklich seltsame Menschen, aber andererseits auch wirklich tolle Verbindungen. Ich bin zwar in Gruppen, habe aber noch nichts gepostet, weil ich auch schon solche Reaktionen beobachtet habe und nicht wirklich Lust darauf habe. ;)
      Ein Blog braucht Ecken und Kanten, das denke ich auf jeden Fall auch!

      Danke für deinen Kommentar! :)

      LG, Bine

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  3. Ich würde das von Fall zu Fall abwägen. Trolle disqualifizieren sich eigentlich von selbst, wenn man ihre Kommentare veröffentlicht und man nicht darauf eingeht.

    Was wirklich weit unter die Gürtellinie geht, veröffentliche ich nicht. Ich möchte keine Plattform für irgendwessen schlechte Laune sein.

    Sonstige Kritik veröffentlich ich, auch wenn es manchmal nah an der Grenze ist. Meist kann man den Leuten den Wind aus den Segeln nehmen, wenn man auf den Schreiber eingeht. Aber man sollte es schon ernst meinen und ihm das Gefühl geben, dass er ernst genommen wird. Etwas wie „Es tut uns leid, dass Du…“ halte ich für fehl am Platze. Das halte ich für zu defensiv.

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    • Ich würde auch sagen, dass man definitiv immer auf die Belange des Kommentierenden eingehen sollte – nicht nur bei negativen Kommentaren. Man sollte nur dann entschuldigen, wenn man einen Fehler gemacht hat. Nur, weil man anderer Meinung ist, jedenfalls nicht. ;)
      Das ist das Schöne bei negativen Kommentaren: meist sind sie für die „Meckerer“ schlimmer, als für einen selbst. ;)
      Danke für deinen Kommentar! :)

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